
Schankanlagenreinigung
Ein Thema, dass vielerorts immer noch vernachlässigt wird.
Nicht bei uns.
Damit Sie die optimale Getränkequalität vom Fass auch unvermindert ins Glas bekommen,
reinigen wir ausschließlich chemisch- mechanisch.
Mehr zu diesem Thema können Sie weiter unten auf dieser Seite nachlesen.
Wir garantieren Ihnen eine einwandfreie Ausführung sowie terminliche Zuverlässigkeit und tun alles
um Ihren laufenden Betrieb nicht zu stören.
Rufen Sie uns an, wir beraten gerne und ganz unverbindlich in einem Termin bei Ihnen vor Ort.
Wir sind Mitglied im Bv.S.G.e.V. (Bundesverband der Sachverständigen und Sachkundigen von Getränkeschankanlagen (Bv.S.G.) e.V.
Bei uns ist Ihre Schankanlage in besten Händen. Wir würden uns freuen, von Ihnen zu hören.
Lassen Sie sich unverbindlich beraten. Testen Sie unsere Leistungsfähigkeit.
Allgemeines
Getränkeschankanlagen dienen dem Ausschank von Getränken aus Getränke- oder
Grundstoffbehältern in Trinkgefäße. Während die Getränke, z.B. Bier,
alkoholfreie Erfrischungsgetränke, Fruchtsäfte oder auch Wein im original
verpackten Gebinde hygienisch einwandfrei sind und innerhalb der vorgegebenen
Verwendungszeit bedenkenlos gelagert werden können, wird beim Anschluss an die
Getränkeleitung der Behälter geöffnet und bleibt dann je nach Dauer zwischen
wenigen Stunden und Wochen im Anschluss. Da bei einem offenen System die
hermetische Abgrenzung zur Außenwelt fehlt, können Verschmutzungen in die
Anlage eindringen und das Getränk verändern.
Das Ziel der Hygienebemühungen ist das Eindringen von Schmutz auf ein Minimum
zu beschränken und auf einem niedrigen Niveau zu halten um so jegliche Veränderung
der Getränke zum Schutze der menschlichen Gesundheit sowie zur Erhaltung einer
optimalen Getränkequalität zu vermeiden.
Rechtsvorschriften
Vom Gesetzgeber werden daher Getränkeschankanlagen besonderen
Reinigungsanforderungen unterworfen, damit Gefährdungen oder Beeinträchtigungen
für Personen ausgeschlossen werden können.
Als Ausdruck für diese Bemühungen wurde die Reinigung in der Getränkeschankanlagenverordnung
(SchankV) und den Technischen Regeln für Getränkeschankanlagen (TRSK)
besonders berücksichtigt. Im Rahmen dieser Rechtsvorschriften wird dem
Betreiber von Anlagen vorgegeben, welche Anforderungen er hinsichtlich der
Hygiene bei Getränkeschankanlagen zu erfüllen hat.
Was verschmutzt eine Schankanlage?
Mikroorganismen
Mikroorganismen (Keime) können bei bestimmten Getränken erwünscht sein (z.B.
Hefen in naturtrüben Bieren). In vielen Fällen sind sie jedoch unerwünscht,
da sie zum Verderb von Getränken führen. Mikroorganismen sind ,,allgegenwärtig.
Die Getränke werden vom Lieferanten praktisch frei von Fremdkeimen, d.h. mit
Keimzahlen von unter 1 Keim pro Liter angeliefert. Durch das Anschliessen des
Getränke- oder Grundstoffbehälters und das Öffnen des Zapfhahnes gelangen
Mikroorganismen in die Anlage. Dies ist auch mit dem derzeitigen Stand der
Technik nicht zu verhindern.
Die Keime vermehren sich, bilden Beläge auf der produktberührten Seite der
Leitungen und produzieren Stoffwechselprodukte, die den Geschmack des Produktes
verändern oder zur Trübung führen. Bekanntestes Stoffwechselprodukt ist die
Milchsäure, die von Milchsäurebakterien gebildet wird. Sie führt zum
"Sauerwerden" des Getränkes. Andere Keimarten produzieren wiederum
andere Stoffwechselprodukte.
Durchgehende oder fleckenförmige Beläge werden vielfach von Hefen gebildet,
deren Tätigkeit den Geschmack des Getränkes ebenfalls nachhaltig ändert. Der
sogenannte Bierschleim wird durch Essigsäurebakterien verursacht. Der
Essiggeruch an ungepflegten Zapfhähnen ist ein typisches Zeichen für die
Anwesenheit dieser Organismen. Schließlich sind noch die Schimmelpilze zu
nennen. Diese können nur dort existieren, wo sie Luftsauerstoff und Nährstoffe
finden. Bei Schankanlagen ist das Angebot meist recht groß. Das fängt bei
verspritztem Getränk vom Anzapfen der Getränkebehälter an und geht bis zu
nachtropfenden Zapfhähnen an der Theke. Schimmelpilze sind immer ein Hinweis für
mangelnde Sauberkeit.
Das Trübwerden, z.B. eines Bieres, wird meistens von Mikroorganismen
verursacht. Die Trübung ist dabei von der Anzahl und der Art der Zellen abhängig.
Wenn ein sonst klares Bier leicht getrübt erscheint, ist es nicht mehr
einwandfrei. In längeren Schankpausen, zum Beispiel über Nacht, können sich
die Mikroorganismen so stark vermehren, dass es zu Trübungen und
Geschmacksbeeinträchtigungen kommen kann.
Bei alkoholfreien Getränken sind es hauptsächlich Hefen und Essigsäurebakterien,
die einen stechenden oder moderigen Geruch produzieren und diese Getränke
verderben können.
Pathogene (gesundheitsschädliche) Keime sind relativ selten. Sie werden immer
durch mangelnde Personalhygiene von außen an Bauteile herangebracht (z.B.
Zapfarmatur). Innerhalb der Getränkeschankanlage sind sie aufgrund der Umgebung
bei den meisten Getränken nicht vermehrungsfähig und daher für den
Verbraucher ungefährlich.
Andere Verschmutzungen
Neben den Mikroorganismen trifft man noch andere Verschmutzungen an. Häufig
sind Ablagerungen aus Hopfenbestandteilen bei Bierleitungen. Sie geben der Getränkeleitung
eine goldgelbe Farbe und lassen sich wie die Mikroorganismen nicht durch Spülen
mit Wasser entfernen. Bedeutsam ist, dass diese Beläge den Biergeschmack verändern
können.
Auch Reinigungsmittel können als Rückstände in Schankanlagen verbleiben. Dies
deutet auf eine unsachgemäße Handhabung (z.B. zu hohe Konzentrationen) und
ungenügendes Nachspülen der Leitungen hin.
Schließlich findet man in Getränkeleitungen auch kristalline Ablagerungen
(z.B. bei Bier und Wein), den sogenannten Bierstein" und
"Weinstein". Diese können durch saure oder durch ätzalkalische
Reinigungsmittel sowie mechanische Reinigungsmittel beseitigt werden.
Die Verschmutzungen haben die Eigenschaft, dass sie fest an den Oberflächen
haften. Sie lassen sich von dort keineswegs einfach abspülen. Zusätzlich setzt
sich Schmutz in Ritzen und Spalten fest, wie sie zum Beispiel bei unsachgemäßer
Befestigung von Schlauchtüllen entstehen. Das sind ideale Nischen, aus denen
Schmutz nur schwer zu entfernen ist. Aus diesem Grund sollten Anlagen möglichst
ohne derartige Toträume gebaut sein.
Hygienegerechte Gestaltung von Bauteilen
Alte Bauteile sind oft noch nicht ideal gestaltet, um sie leicht zu reinigen.
Aber alle neuen Bau- und Anlagenteile müssen so gestaltet sein, dass eine
Kontamination durch Schmutz und insbesondere das Wachstum von Mikroorganismen
vermieden wird. Vertiefungen, Toträume und Spalten müssen weitgehend
ausgeschlossen werden. Auch dürfen Vorsprünge, Übergänge und Erweiterungen
keine scharfen Kanten aufweisen, sondern müssen abgerundet sein. Die Bauteile müssen
außerdem so gestaltet sein, dass sie strömungsgünstig und leicht entleerbar
sind. Der Austausch alter, schwer reinigbarer Bauteile ist daher zu empfehlen.
Reinigung
Reinigen bedeutet, alle Arten von Schmutz zu entfernen. Darin sind auch
Mikroorganismen eingeschlossen. Durch das angewandte Reinigungsverfahren muss
gewährleistet werden, dass der geforderte Reinigungserfolg erzielt wird.
Nachfolgend werden verschiedene Reinigungsverfahren beschrieben:
Reinigen mit Wasser
Das wird vielfach als einfachste Form der Reinigung angesehen. Hierbei werden
die Leitungen nur mit Trinkwasser gespült. Ein Reinigungseffekt ist nur beschränkt
zu erzielen. Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube anzunehmen, dass die
Turbulenzen der Strömung zur Reinigung ausreichen.
Wasser sollte nur zum Vorspülen eingesetzt werden, damit die Produktreste aus
der Leitung gedrückt werden und das nachfolgende Reinigungsmittel in seiner
Wirksamkeit nicht negativ beeinflusst wird. Außerdem ist das Nachspülen mit
Wasser bei Einsatz eines chemischen Reinigungsmittels unerlässlich.
Reinigen mit mechanischen Hilfsmitteln
Die mechanischen Hilfsmittel haben den Zweck, die Beläge abzulösen. Ein
solches mechanisches Mittel ist z.B. eine Schwammkugel. Die Schwammkugel muss
deutlich größer sein als der Leitungsquerschnitt und wird mit Druck durch die
Leitung gepresst. Dabei reibt sie anhaftende Beläge und Mikroorganismen von den
Leitungswänden, soweit dies möglich ist, ab. Ähnlich wie die Entfernung von
Fettresten mit einem Schwamm und Wasser nicht möglich ist, kann die Kugel z.B.
Harzbeläge nicht ablösen. Der Reinigungseffekt kann durch verschiedene Kugelhärten
(weich, mittel, hart) noch beeinflusst werden. Welche Kugelhärte die richtige
ist, muss im Einzelfall in Abhängigkeit vor der Anlage festgelegt werden.
Jede Schwammkugel darf nur einmal benutzt werden, da sich in den Poren der
Kugeln Mikroorganismen sammeln. Eine weitere Verwendung in einer anderen
Schankanlage führt zur Verschleppung der Keime. Eine relativ saubere Anlage
kann dadurch infiziert werden.
Die Schwammkugel tötet auch keine Mikroorganismen ab. Zur sicheren Entfernung
hartnäckiger Verschmutzungen ist eine Kombination mit einem chemischen
Reinigungsmittel erforderlich.
Mechanische Reinigung
Gerät für mechanische Reinigung

Chemische Reinigung
Bei der chemischen Reinigung werden meist kombinierte Reinigungs- und
Desinfektionsmittel verwendet. Der Vorteil dieser chemischen Reinigungsmittel
liegt insbesondere in ihrer keimtötenden Wirkung und ihrer Eigenschaft, Schmutz
zu lösen und in alle Schmutzbereiche eindringen zu können, z.B. in Spalte oder
Toträume.
Nach der Reinigung ist es wichtig, die Reinigungsmittel aus der Schankanlage
sorgfältig auszuspülen. Selbst geringe Reste des Reinigungsmittels können den
Geschmack verändern und den Bierschaum zerstören.
Die Reinigungsmittel dürfen die Oberfläche der Leitungen nicht angreifen. Bei
Kunststoffleitungen ist es wichtig, dass das für den jeweiligen Kunststoff
geeignete Reinigungsmittel in der empfohlenen Konzentration verwendet wird.
Bei der chemischen Reinigung müssen einige Faktoren zusammenspielen, um ein
gutes Ergebnis zu erzielen: Temperatur, Konzentration des Reinigungsmittels und
die Einwirkzeit.
Daher ist es notwendig, die Einsatzempfehlungen des Herstellers bezüglich
Konzentration, Temperatur und Einwirkzeit genau einzuhalten.
Man kann die chemische Reinigung in Umlauf-, Durchlauf-, und Standreinigung
unterteilen.
Bei der Umlaufreinigung zirkuliert das Reinigungsmittel stetig durch das System.
Chemisches Reinigungsverfahren

Diese Reinigungsart ist effektiv, da durch die Bewegung des Reinigungsmittels
auch Bereiche von Lufteinschlüssen erreicht werden.
Bei der Durchlauf- oder auch verlorenen Reinigung wird der gelöste Schmutz von
der Oberfläche des Bauteiles abtransportiert.
Bei der Standreinigung wird die Anlage mit Reinigungsmittel gefüllt. Die
Wirkungen unterscheiden sich nicht wesentlich. Da die Strömung fehlt, stellt
die Einwirkzeit den Haupteffekt dar.
Chemisch-mechanische Reinigung
Bei der chemisch-mechanischen Reinigung wird ein Reinigungsmittel mit einem
mechanischen Hilfsmittel kombiniert. Man nutzt bei dieser Form der Reinigung die
Vorteile beider Arten.
Reinigung in der Praxis
Die Reinigung von Getränkeschankanlagen wird entweder mit mobilen Reinigungsgeräten
oder fest installierten Anlagen durchgeführt.
Grundreinigung
Vor der Erstinbetriebnahme einer Getränkeschankanlage muss immer eine
Grundreinigung durchgeführt werden. Die Grundreinigung sollte eine
chemisch-mechanische Reinigung sein. Ebenso ist nach längeren Betriebspausen
sowie bei grober Verschmutzung von Schankanlagen eine Grundreinigung
vorzunehmen. Sie sollte in regelmäßigen Zeitabständen, z.B. vierteljährlich,
wiederholt werden.
Regelmäßige Reinigung
Die regelmäßige Reinigung ist nach Bedarf, mindestens jedoch in 14-tägigen
Abständen durchzuführen. Grundstoffleitungen sind spätestens alle 3 Monate zu
reinigen. Der Begriff Bedarf wird im Kapitel Was muss wie häufig
gereinigt werden? erläutert.
Kritische Stellen
Kritische Stellen sind vor allem Zapfarmaturen (Kompensatorverstellung, Kolben
zur Betätigung), Leitungsanschlussteile (zwischen Rückschlagsicherung und
Dichtung zum Getränkebehälter) sowie alle Bauteile an Dichtstellen, mit
Spalten und Toträumen. Weiterhin Bögen hinter den Zapfarmaturen, "warm
verlegte" Leitungsteile, Durchflussmengenmesser, Magnetventile oder nicht
korrekt montierte Steckverbinder.
Die Leitungsanschlussteile und die Zapfarmaturen sind die beiden kritischen
Stellen, an denen eine Infektion in die Leitung und damit auch in das Fass
gelangen kann.
Reinigung der Zapfarmatur (Zapfhahn)
Gesetzlich vorgeschrieben ist die tägliche Reinigung der Zapfhähne, besser
noch vor und nach dem Betrieb. Diese kann durch eine Spülung der Auslauftülle
mit warmen oder heißem Wasser, einer Hahnbürste und mit einem
Desinfektionsmittel erfolgen. Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass ein täglich
gespülter und mit einem Desinfektionsmittel behandelter Hahn, wesentlich zur
Verbesserung der gesamten Anlagenhygiene beiträgt.
Ein Postmixhahn muss täglich mit einer Bürste gereinigt werden. Dabei sind die
Auslauftülle, der Siruptrenner und die angrenzenden Gehäuseoberflächen zu
reinigen. Hilfreich ist, Auslauftülle und Siruptrenner über Nacht in
Desinfektionmittel zu legen, am nächsten Morgen abzuspülen und mit
desinfizierten Händen wieder einzubauen.
Mindestens einmal pro Woche sollten alle Zäpfhähne komplett gereinigt werden.
Dabei müssen die Zapfhähne zerlegt und mit einer Bürste mechanisch gereinigt
werden. Bei den heute oft eingesetzten Kompensatorhähnen findet sich eine
mechanische Verstellung, die teilweise mit einem Zahngestänge ausgerüstet ist.
Die Reinigung dieser Zahngestänge ist besonders wichtig, da der Schmutz sich
hier sehr gut festsetzen kann.
Zerlegter Kükenhahn Reinigungsbürsten

Reinigung des Leitungsanschlussteiles (Zapfkopf, Premix/Postmix-Steckkupplungen)
Ähnlich, wenn gleich nicht so häufig wie beim Zapfhahn, kommt am Zapfkopf das
Getränk mit Luft in Berührung. Eine Reinigung ist daher bei jedem Wechsel des
Behälters erforderlich.
Dabei ist die Mindestanforderung eine Spülung mit Wasser. Wie oben schon erwähnt,
kann damit eine großer Teil der hygienischen Anforderungen sicher eingehalten
werden. Bei Bedarf kann eine regelmäßige Spülung mit anschließender
Desinfektion notwendig sein. Da beim Anschließen des Behälters häufig ein
Spritzen des Getränks und damit Verschmutzung des Druckgasbereichs und
Zapfkopfes erfolgt, ist ein Zerlegen in bestimmten Zeitabständen erforderlich.
Eine gute Leitungsreinigung ist unwirksam, wenn der Zapfkopf verschmutzt bleibt,
da sich die dort vorhandenen Infektionen sofort wieder ausbreiten können.
Zapfkopf reinigen
Tipps
Was muss
wie häufig gereinigt werden?
Die Antwort liefert der § 11 der Getränkeschankanlagenverordnung bzw. die TRSK
501.
Nachfolgend die wichtigsten Absätze dieses Paragraphen:
(1) Getränkeschankanlagen sind nach Bedarf mindestens jedoch nach Maßgabe
der folgenden Vorschriften zu reinigen.
In dem unbestimmten Rechtsbegriff "nach Bedarf" liegt das wohl größte
Missverständnis bezüglich der Anlagenreinigung. Die Formulierung "nach
Bedarf" klingt für den Laien schwammig und wird gerne überlesen, doch in
Wirklichkeit ist es eine sehr strenge Anforderung. "Bedarf" stellt
eine übergeordnete Forderung dar. Bedarf für Reinigung besteht spätestens
dann, wenn ersichtlich eine Veränderung des Getränkes stattfindet oder eine
Verschmutzung der Anlage bzw. von Bauteilen (Zapfarmatur, Leitungsanschlussteil)
erkennbar wird.
Beispiele:
Die Praxis zeigt, dass in vielen Fällen ein Reinigungsbedarf schon vor
Erreichen des Mindestzeitabstands von 14 Tagen entsteht. In solchen Fällen
ist ein Reinigungsintervall von 1 mal bis mehrmals pro Woche anzustreben.
Erfahrungen zeigen, dass kompliziert gestaltete Anlagen mit langen Leitungen
sowie bei hohen Umgebungstemperaturen oder langen Schankpausen schneller
Verschmutzungen aufweisen, und daher häufiger gereinigt werden sollten. Bei
gut gebauten Anlagen und großen Ausschankmengen ohne Pausen kann die l4tägige
Reinigung ausreichend sein.
(2) Getränke- und Grundstoffleitungen einschließlich der Zapfarmaturen
sind unmittelbar vor der ersten Inbetriebnahme zu reinigen.
Dies betrifft Verschmutzungen, die von der Montage und Herstellung der
Bauteile herrühren z.B. Ö1, Späne und Weichmacher aus Kunststoffleitungen.
Die Erstreinigung muss daher besonders sorgfältig erfolgen.
(3) Getränkeleitungen einschließlich der Zapfarmaturen sind alle zwei
Wochen sowie bei jedem Wechsel der Getränkeart und unmittelbar vor einer
Unterbrechung des Betriebs von mehr als einer Woche zu reinigen; der
abwechselnd mit Getränk und Luft in Berührung kommende Teil der Zapfarmatur
ist täglich einmal zu reinigen.
(4) Grundstoffleitungen sind alle drei Monate sowie bei jedem Wechsel des
Grundstoffs und unmittelbar vor einer Unterbrechung des Betriebes von mehr als
einer Woche zu reinigen.
Diese Anforderung betrifft Postmix-Schankanlagen, bei denen aus einem
Grundstoff, Trinkwasser oft auch Kohlensäure, ein Getränk in der Anlage
hergestellt wird.
(5) Der bewegliche Teil der Hinterdruckgasleitung ist alle zwölf Monate zu
reinigen.
Ein Austausch ist hier oft einer Reinigung vorzuziehen, da keine Haftwasserrückstände
in den Leitungen verbleiben dürfen. Eine Trocknung nach der Reinigung ist so
gut wie nicht realisierbar.
(6) Leitungsanschlussteile sind vor jedem Anschluss sowie unmittelbar nach
Herausnahme aus dem Getränke- oder Grundstoffbehälter zu reinigen.
Im Klartext heißt das, Reinigung des Zapfkopfes bei jedem Behälterwechsel,
z.B. durch Spülung mit Wasser. In der Praxis wird diese Regelung leider zu
wenig beachtet. In bestimmten Zeitabständen empfiehlt es sich, die
Leitungsanschlussteile zu zerlegen, damit sie bei längerem Gebrauch keine
Infektionsquelle darstellen. Ein Austausch gegen saubere Anschlussteile in
bestimmten Abständen ist ratsam. Einige Lieferanten und auch
Schankanlagenreiniger praktizieren das in 14-tägigem Rhythmus.
(9) Für die Reinigung sind Reinigungsmittel zu verwenden, von denen der
Hersteller bescheinigt hat, dass sie den allgemein anerkannten Regeln der
Technik entsprechen.
Auf der Packung und der Gebrauchsanweisung des Reinigungsmittels muss entweder
das SK-Kennzeichen oder der Hinweis aufgedruckt sein, "Erfüllt die
Anforderungen der TRSK 501". Nach der derzeit gültigen Getränkeschankanlagenverordnung
werden Reinigungsmittel nicht mehr baumustergeprüft. Daher kann auf der
Verpackung der Reinigungsmittel das SK-Kennzeichen angebracht sein oder es ist
der Verweis auf die TRSK 501 aufgedruckt.
Zur Beauftragung eines gewerblichen
Reinigers
Zur Reinigung einer Schankanlage kann ein qualifizierter gewerblicher
Schankanlagenreiniger beauftragt werden. Dabei sollte der Betreiber Art und
Umfang der durchzuführenden Reinigungsarbeiten genau festlegen.
Es empfiehlt sich, die Reinigung der Leitungen einschließlich Zapfhähnen und
Zapfköpfen mit einem chemischen oder chemisch-mechanischen Verfahren
vorzuschreiben.
Der Betreiber hat in regelmäßigen Abständen zu prüfen, ob der Reiniger
tatsächlich zum eingetragenen Termin anwesend war, die Reinigung durchgeführt
hat und ob die Reinigung im Betriebsbuch eingetragen wurde. Weiter ist
festzuhalten, ob der vereinbarte Reinigungsumfang erfolgt oder ob z.B. nur mit
Wasser gereinigt wurde.
Der Reiniger haftet für den Erfolg der Reinigung. Bei unsachgemäßer
Reinigung kann der Gastwirt den Reiniger belangen. Der Betreiber bleibt jedoch
verantwortlich für die Sauberkeit der Anlage.
Möglichkeiten der Reinigung durch den
Betreiber
Wenn der Betreiber seine Getränkeschankanlage selbst reinigen will, so stehen
ihm dazu zahlreiche Reinigungssysteme zur Verfügung. Er sollte sich von einem
Experten z.B. von seinem Lieferanten, beraten lassen. Die Reinigungssysteme
sollten nach Wirksamkeit ausgesucht werden und sind nach Maßgabe der
Bedienungsanleitungen zu betreiben, insbesondere was Reinigungsmittel und
Kontaktzeit bei der chemischen Reinigung betrifft
Hierbei ist vom Betreiber unbedingt zu beachten, dass nur solche
Reinigungsmittel gewählt werden, die seine Bauteile nicht angreifen, denn
nicht jedes chemische Reinigungsmittel ist für jedes Bauteil geeignet. Der
Installateur der Anlage sollte daher eine Reinigungsmittelempfehlung und eine
Reinigungsanweisung zur Verfügung stellen.
Mobiles Reinigungsgerät

1. Auszug aus der
Verordnung über Getränkeschankanlagen (Getränkeschankanlagenverordnung
-SchankV-) vom 17. Juni 1998
|
§ 11
Reinigung (1) Getränkeschankanlagen sind nach Bedarf, mindestens jedoch nach Maßgabe der folgenden Vorschriften, zu reinigen. (2) Getränke- und Grundstoffleitungen einschließlich der Zapfarmaturen sind unmittelbar vor der ersten Inbetriebnahme zu reinigen. (3) Getränkeleitungen einschließlich der Zapfarmaturen sind alle zwei Wochen sowie bei jedem Wechsel der Getränkeart und unmittelbar vor einer Unterbrechung des Betriebs von mehr als einer Woche zu reinigen; der abwechselnd mit Getränk und Luft in Berührung kommende Teil der Zapfarmatur ist täglich einmal zu reinigen. (4) Grundstoffleitungen sind alle drei Monate sowie bei jedem Wechsel des Grundstoffs und unmittelbar vor einer Unterbrechung des Betriebs von mehr als einer Woche zu reinigen. (5) Der bewegliche Teil der Hinterdruckgasleitungen ist alle zwölf Monate zu reinigen. (6) Leitungsanschlussteile sind vor jedem Anschluss sowie unmittelbar nach dem Lösen von dem Getränke- oder Grundstoffbehälter zu reinigen. (7) Getränke- und Grundstoffbehälter sind unmittelbar vor dem Befüllen zu reinigen, wenn der Betreiber das Befüllen vornimmt. (8) Auf Getränkeschankanlagen, die dem Ausschank von Heilwässern, Quellwässern oder Tafelwässern dienen, sind die Absätze 3 und 6 nicht anzuwenden. (9) Für die Reinigung sind Reinigungsmittel zu verwenden, von denen der Hersteller bescheinigt hat, dass sie den lebensmittelrechtlichen Anforderungen entsprechen. |
2. Literaturhinweise:
Verordnung über Getränkeschankanlagen (Getränkeschankanlagenverordnung
- SchankV -) vom 17. Juni 1998 (Bundesgesetzblatt)
Technische Regel für Getränkeschankanlagen (TRSK) 501
,,Reinigung von Getränkeschankanlagen (Bundesanzeiger Bonn)
Lebensmittelhygiene-Verordnung (LMIHV); (Bundesgesetzblatt
1, 1997, Nr. 56, S. 2008-20 12)
,,Hygieneschulung - Kommentar zu DIN 10514 von Harald Kolb (Beuth-Verlag GmbH Berlin)
3. Bildnachweis:
GFÖ Gesellschaft für Öffentlichkeitsarbeit der deutschen
Brauwirtschaft e.V., Bonn
Firma BeviClean, 56283 Halsenbach
Firma QuaDis GmbH, 85416 Langenbach